Titel
Gedenkveranstaltung „Gedenken an die Deportation von Jüdinnen*Juden aus Dresden nach Ausschitz: 80. Jahrestag der Räumung des „Judenlagers Hellerberg“
Träger
Laufzeit
27.02.-31.03.2023
Beschreibung
In der Nacht vom 2. auf den 3. März 1943 wurde das „Judenlager Hellerberg“ im Norden Dresdens geräumt, nachdem es erst im November 1942 zur Konzentration jüdischer Zwangsmitarbeiter*innen für die Rüstungsindustrie enstanden war. Die mehr als 350 Insass*innen des Lagers, darunter 293 Jüdinnen*Juden aus Dresden wurden zunächst in LKWs gepfercht und zum Alten Leipziger Bahnhof, dem damaligen Güterbahnhof Dresden-Neustadt, gebracht. Dort wartete bereits ein Transport mit mehr als 1.000 Jüdinnen*Juden aus dem Süden und Westen des Reichsgebietes in verdeckten Güterwagen auf sie. Der Zielort des Transport: das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.// Noch am Abend des 3. März traf der Deportationszug im Vernichtungslager ein. Nach der gewaltvollen Selektion durch die SS-Wachmannschafterhielten erhielten nur ca. 50 Jüdinnen*Juden aus dem Lager Hellerberg eine Häftlingsnummer in Auschwitz. Lediglich zehn von ihnen überlebten das Ende des Nationalsozialismus. // Wie viele andere Geschichten, die Zeugnis über die Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen*Juden in Dresden ablegen, ist auch die Geschichte der Deportation vom 3. März 1943 weitesgehend aus dem Stadtgedächtnis gestrichen. Sinnbildlich hierfür steht der marode Zustand des Alten Leipziger Bahnhofs in Dresden, dessen zentrale Rolle bei der Vernichtung von Jüdinnen*Juden nur den wenigsten bekannt ist. // Mit unserer Gedenkveranstaltung am 2. März 2023, dem 80. Jahrestag der Räumung des „Judenlagers Hellerberg“, wollen wir daran etwas ändern. Wir wollen der Schicksale der Deportierten und aller weiteren Opfer des nationalsozialisitischen Vernichtungswahns gedenken und unserer Forderung nach einem angemensssenen Erinnerungs-, Dokumentations- und Lernort auf dem Areal des Alten Leipziger Bahnhof Ausdruck verleihen, denn noch immer mangelt es in Dresden an einer adäquaten Aufarbeitung der NS-Geschichte der Stadt.