Titel
Bürger*innenbeteiligung im Dresdner Norden: gemeinsam mehr bewegen
Träger
Stadtjugendring Dresden e. V.
Laufzeit
01.04.-31.12.2022
Link
https://www.stadtjugendring-dresden.de/
Beschreibung
Viele Menschen haben Angst vor dem Verlust ihres gewohnten Lebensumfeldes und fühlen sich oft nicht gesehen. Der zunehmende verlorengehende gesellschaftliche Zusammenhalt macht es außerdem schwer, politischen Dissens zu ertragen. Die Erkenntnis, dass man gerade in seinem eigenen Lebensumfeld mehr gemeinsame Interessen hat als getrennte – insbesondere im Hinblick auf die gesamte Infrastruktur -, und die Kooperation bei der Erreichung gemeinsamer Ziele machen es jedoch leichter, politische Meinungsverschiedenheiten auszuhalten und wirkt Radikalisierungen entgegen.
Menschen, die sich seinerzeit bei den Demonstrationen im Kontext der Eröffnung des Heims für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Klotzsche feindselig gegenüberstanden, arbeiten heute beispielsweise im Bereich Bildung und Schulen eng zusammen. Hierdurch wird Dialog wieder möglich und Filterblasen werden durchbrochen. Durch die Beteiligungsmöglichkeit fühlen sich Menschen mit ihren Bedürfnissen wieder wahr-, ernst- und angenommen und erleben bei der Umsetzung ihrer Ideen ihre eigene Selbstwirksamkeit. Hierdurch kann Neid und ohnmächtiger Verlustangst entgegengewirkt werden.
Mit den Aktivitäten des Netzwerk Dresden Nord wollen wir die Bürger*innen im Dresdner Norden erreichen. In den AGs sammeln werden die Bedürfnisse, die von Bürger*innen genannt werden, gesammelt. Aufgrund der bestehenden guten Netzwerkstruktur kann festgestellt werden, dass Rückmeldungen aus den AGs zu geplanten Beteiligungsformaten eine große Zahl von Bürger*innenmeinungen umfassen. Diese Rückmeldungen erfolgten und erfolgen kontinuierlich und können als Grundlage für Bürger*innenforen auch mit Politiker*innen verwandt werden.
Bürger*innenforen
Im letzten Jahr konnte das Bürger*innenforum „Vom Dresdner Norden in den Bundestag“ mit den Dresdner Bundestagsabgeordneten aufgrund der Pandemiesituation nicht durchgeführt werden, obwohl alle Bundestagsabgeordneten bereits zugesagt hatten. Deshalb wollen wir dieses Forum im September 2022, ein Jahr nach der Bundestagswahl wiederum ansetzen.
Ein zweites Forum lädt die Kandidat*innen zur Oberbürgermeisterwahl in Dresden im Mai 2022 ein.
Ziel ist es, den politischer Diskurs – gerne auch sehr kontrovers und hart in der Sache, dabei fair im Umgang zu üben und anzuwenden. Politiker*innen sollen sich mit Meinungen, Hinweisen, Sorgen von Bürger*innen beschäftigen, Feed-back geben und überlegen, inwieweit diese Berücksichtigung in ihrer Politikgestaltung finden können.
Dazu bereiten wir die Rückmeldungen aus den AGs von Bürger*innen im Dresdner Norden auf, trennen sie nach kommunalen und bundespolitischen Themen und gestalten daraus Thementische zu den Bürger*innenforen, die sich in unserer Arbeit bewährt haben.
In der Vorbereitung wird innerhalb der Arbeitsgemeinschaften des Netzwerks Dresden Nord Themensammlung betrieben. Darüber hinaus werben wir mit Flyer, Plakat und mit Mails darum, direkt an die Organisator*innen Themen heranzutragen, die Eingang in die Foren finden. Informationen erhalten alle auf unserer Homepage netzwerk-dresden-nord.de. Selbstverständlich sind zu den Foren auch alle Bürger*innen eingeladen, die sich nicht im Vorfeld geäußert haben. Zu Beginn der Foren können sich aus dem Plenum heraus weitere Themen für Thementische ergeben.
Im Nachgang erstellen wir einerseits Dokumentationen zu jedem Bürger*innenforum und widmen uns besonders der Themen, bei denen vereinbart wurde, mit Bürger*innenbeteiligung einen Weg bis zur politischen Entscheidungsfindung zu beschreiten. Die Dokumentaionen und die weitere Bearbeitung im Netzwerk Dresden Nord sind prinzipiell transparent und für alle zugänglich.
In den Arbeitsgruppen des Netzwerk Dresden Nord, bestehend aus ca. 50 Institutionen und Akteur*innen – AG Beteiligung, AG Freizeit und Kultur, AG Bildung, AG nachhaltig mobil und AG Öffentlichkeitsarbeit – werden die Veranstaltungen vorbereitet, an der Umsetzung der Ideen kontinuierlich gearbeitet sowie weitere Mitstreiter*innen gewonnen.